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Rasen...MMMHHHHÄÄÄÄ..er

26.11.2019 Tag 75 10-7 Grad, leicht bewölkt 8:30 aufstehen

Beim Plauscherl mit Bikern aus Buenos Aires hören wir dass einer einen schweren Unfall auf der verflixten Routa 40 hatte. Sein Kollege musste in mit Herzmassage ins Leben zurück holen. Gott sei Dank konnten wir schon wieder mit ihm sprechen. Mit diesem Gefühl machen wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Etappe. Es geht relativ einfach und zügig dahin, nur der starke Wind macht uns zu schaffen. In zwei Orten versuchen wir am Bankomat Geld zu beheben, leider erfolglos. Erst beim dritten Versuch gibt es Peso für uns. Das gleiche gilt beim Tanken, bei der ersten Tankstelle stehen so viele Autos an, dass wir nicht warten wollen und so wird die Strecke zur nächsten Tankstelle echt spannend. Eigentlich wollen wir heute bis zu einem See und der Nähe der Grenze fahren, da es immer kälter wird und der Wind wie Irre tobt drehen wir um und fahren retour. In Las Lajas suchen wir uns einen Schlafplatz. Im Restaurant ums  Eck gibt es Lomo mit extrem fetten Pommes. Mit zwei Fernet kann ich sie gerade noch so neutralisieren.


27.11.2019 Tag 76 10-7 Grad, bewölkt 8:30 aufstehen

Ich bin echt froh dieses Haus zu verlassen, es stinkt so penetrant nach Zwiebeln dass es kaum auszuhalten ist.
Wir fahren heute an den Bergen entlang und jedes mal wenn es ein paar hundert Meter hinaufgeht wird es eiskalten. Die Temperatur sinkt auf 7 Grad, die Landschaft ist dafür umso schöner. Hier in dieser Gegend ist es auch grün und die Berge im Hintergrund sind bunt, einfach schön. Schotterpisten wechseln sich mit Asphalt ab. Junin de los Andes ist unser Tagesziel und ich habe mir vorgenommen heute ein gescheites Quartier zu suchen. Und so ist es auch, gleich das erste ist ein Volltreffer. Ein eigenes Haus mit Zimmer, Bad, Küche und Wohnzimmer um 10€ die Nacht, perfekt für 2 Nächte. Da die Küche alle Stückl spielt beschließen wir zu kochen. Wir gehen gleich einkaufen und zaubern dann: Rinderfilet mit Karotten-Erdäpfelpürre an knackigem Frühlingsgemüse und Tomatensalat mit viel Zwiebeln, dazu gibt's an Roten vom Huberto. Ein richtiges Festmahl, es geht uns richtig gut. Den Rest des Abends schauen wir uns noch einen Film an


28.11.2019 Tag 77 7-15 Grad, leicht bewölkt extrem windig 8:30 aufstehen

Über 11.000 km sind wir nun schon gefahren, umso wichtiger sind Pausentage. Und genau dieser jener ist heute. Lange schlafen, ausgiebig frühstücken und dann einen Spaziergang in die Kleinstadt. Im Park hören wir schon weiten Trommeln und so zieht es uns natürlich dort hin. Dort finden viele, viele Kinder und Erwachsene in bunten Clowngewändern die mit Trommel, Gesängen und Tänzen für Gewaltfreiheit in der Stadt und speziell in den Familien aufmerksam machen. Es ist ein echter Genuss dieses Fest zu erleben. Im Anschluss gönne ich mir beim Italiener noch einen Espresso.
Den Nachmittag verbringe ich mit einem Schläfchen und lesen. Es ist zwar draußen schön, aber der patagonische Wind bläst so stark dass es mich schnell wieder ins Haus zieht.


29.11.2019 Tag 78 7-14 Grad, bewölkt extrem windig 7:30 aufstehen

Darüber dass Patagonien extrem windig ist haben schon viele geschrieben. Ab heute kann ich auch meinen Senf dazugeben. Aber alles nach der Reihe. Für heute ist Regen angesagt, also gleich rein ins Regengwand und so fahren wir dann auch los. Es regnet nicht, aber es ist mit 10 Grad echt kalt.
Mit dem Regengwand ist es aber erträglich. Zuerst fahren wir eine gute Asphaltstraße, beschließen dann aber dass wir heute noch Schotter benötigen und so biegen wir rechts ab. Es geht hinein in die Berge entlang von Seen und Flüssen. Bei einem Aussichtspunkt machen wir ein paar Fotos. Als ich das Motorrad wieder starte und 5 Meter nach vorne fahre erfasst mich eine Windböe und reißt mich zu Boden. Ich stehe auf und mit der nächsten Windwalze fliege ich schon Richtung Felswand. Inzwischen kommt Günther schon in verdächtiger Schräglage, ich halte sein Motorrad gegen den Wind und so kommen wir aus diesem Wahnsinn raus. Das Gleiche machen wir dann noch mit meinem Motorrad. Ich hab noch nie einen so starken Wind am eigenen Leib verspürt. Nach dieser Aktion vergönnen wir uns zum Mittagessen eine Forelle aus dem See. Die Landschaft ist wunderschön und ähnlich wie in Norwegen. Alles ist gelb vom blühenden Ginster. Schön langsam nähern wir uns Bariloche wo wir uns mit Doris treffen. Doris ist aus Altenberg und ist vor 10 Jahren nach Argentinien ausgewandert. Sie hat uns eingeladen ein paar Tage bei ihr und ihrem Freund Roberto Gast zu sein. Diese Einladung nehmen wir natürlich gerne an. In einem speziellen Biergeschäft wo es alle Biersorten offen gibt und wo man auch alle kosten kann, kaufen wir 3 Liter Irisches Bier. Am Abend kocht Roberto für uns und anschließend plaudern wir noch bis spät in den Abend.


30.11.2019 Tag 79 7-14 Grad, leicht bewölkt extrem windig 8:30 aufstehen

Wir wohnen bei einer Altenbergerin in Bareloche und das ist super. Endlich wieder mühlviertlerisch reden. Doris unsere Gastgeberin möchte mit dem Motorrad mitfahren und genau das tun wir dann auch ganzen Tag. Sie zeigt uns ihre privaten Hotspots und die touristischen Highlights. Gemeinsam düsen wir zum Nähe gelegenen Schigebiet, zum Baugrund von ihrem Freund, zu ihrem Arbeitsplatz ( ein Büro mitten im Wald) und zu vielen Aussichtspunkten um den See.


1.12.2019 Tag 80 7-25 Grad, wolkenlos 9:30 aufstehen

Roberto unser Gastgeber ist Häuslbauer. Wir haben beschlossen heute einen Baustelletag einzulegen. Ich durfte eine Elektroleitung eingraben. Kommentar von der Bauherrin: Gel in Österreich machen solche Arbeiten auch die Ausländer.

Wir werden mit einem großzügigen Asado entschädigt. Mehre Kilo Rindersteaks und Würste kommen auf den Grill. Am Abend holen wir uns noch Bier vom Wirt in der Nähe. Hier ist es üblich dass man Bier in speziellen Drei Literflaschen offen holen kann. Die Wahl ist schwierig, denn es gibt 21 Sorten. Wir dürfen uns durch die verschiedenen Sorten kosten bis wir uns für eine entscheiden.


2.12.2019 Tag 81 7-18 Grad, leicht bewölkt 7:30 aufstehen

Stell dir einmal vor: Es duftet nach frisch geschnittenem Gras, und nach Blumen die entlang der Straße blühen. Die Bäume zeigen sich in ihrem saftigsten Grün. Das Motorrad schnurrt die leicht geschwungenen Kurven dahin. Die Luft ist frisch, aber nicht kalt. Ein Traum.....??????

Ach ja, ich wollte ja vom heutigen Tag erzählen, aber zuerst einmal von Anfang.
Heute heißt es wieder Abschied nehmen von lieben Leuten. 2 Tage durften wir die Gastfreundschaft von Doris und Roberto (Atomphysiker seines Zeichen) genießen. Diese Reise geht wieder einmal über die Grenze nach Chile, nur liegt der Pass hier nicht mehr so hoch wie im Norden sondern eher so wie wenn man in Österreich über einen Pass fährt. Die Argentinische Grenze ist schnell passiert, bei den Chilenen dauert es heute ein wenig länger. Da hat doch echt die Zöllnerin verbotene Lebensmitteln in meinen Unterhosen vermutet. Sie nimmt die Kontrolle sehr genau, was mich aber nicht stört denn sie ist wirklich hübsch. Bringt aber nix, wir müssen trotzdem weiter.
Und so komm ich zu meinem Traum am Anfang. Wir durchfahren die sogenannte chilenisch Schweiz oder das schweizerische Chile, egal ich erlebe genau diesen Sinnesrausch und das mitten in eurem Winter. Heute macht Motorrad fahren wieder einmal das was es machen soll....S P A S S . Die Mittagspause verbringen wir in einem schönen Restaurant und warten dass sich die Wolken verziehen und die Vulkane freigeben. Tun sie aber nicht und so fahren wir halt ohne Sicht auf die Vulkane weiter. Am Abend müssen wir noch eine kurze Fähre nehmen und dann checken wir uns schon eine kleinen Häuschen für die Nacht. Hier gibt es einen Holzofen und mit dem im Rücken schreibe ich gerade diesen Bericht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Undesser (Mittwoch, 04 Dezember 2019 11:09)

    Immer wieder spannend deine Berichte zu lesen. Lasst es euch auch weiterhin noch gutgehen.

    Lg. Gerlinde