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Freiheit?

29.12.2019 Tag 108 10-18 Grad Sonnenschein Wanderwetter 5:40 aufstehen.
Wir werden direkt beim Oma-Hostel abgeholt und mit dem Bus zum Ausgangspunkt der Wanderung gebracht. Ungefähr 1,5 Stunden sind wir unterwegs. Es ist heute perfektes Wanderwetter, die Sonne strahlt vom Himmel und es geht fast kein Wind, was ja hier eher einem Lotto Sechser gleich kommt. Philippe ist unser Guide und ich habe echt viel Spaß mit ihm beim Hochgehen. Der Aufstieg ist mit 4 Stunden angesetzt, nicht schwierig, aber ganz schön steil. Es ist eine Völkerwanderung, eigentlich ist es eine durchgehende Menschenschlange vom Tal bis zum Berg. Der Blick oben auf die Torres ist atemberaubend, man teilt ihn halt mit gefühlten 1000 Menschen. Wir haben eine richtig zache Gruppe erwischt. Die Letzten kommen mehr als eine halbe Stunde später hinauf. Wir machen unser Fotoshooting, Anna mit ihrem roten Kleid, Essen etwas und reihen und zum Abstieg wieder in die Schlange ein. Irgendwann reicht es uns und wir gehen in den Überholmodus. Locker und leicht steigen wir ab und sind eineinhalb Stunden vor den anderen wieder im Tal. Die Wartezeit vertreiben wir uns mit einem extrem teuren, aber noch viel extremer guten Bier in der Sonne..


30.12.2019 Tag 109 10-24 Grad Sonnenschein 7:40 aufstehen.

Anscheinend gibt es hier nur selten beständig schönes Wetter. Jetzt ist es drei Tage schön und deshalb fahren wir auf dem Weg nach Calefate nochmal mit dem Motorrad durch den Nationalpark Torres del Pain. Die Farben der Lagos und Lagunen im Sonnenlicht sind intensiv und unbeschreiblich schön. Gemütlich fahren wir die 50 km durch den Park und lassen die Eindrücke auf unsere Seele wirken. Gleich nach den Verlassen des Parks sind wir an der Grenze zu Argentinien. Diesmal sind viele Menschen an den Abfertigungsschaltern. Jetzt ist richtig Hauptsaison und Sommerferien, trotzdem kommen wir relativ schnell durch. Wir haben nun schon viel Übung, kennen jedes Formular und wissen wo wir uns wann anstellen müssen. Wir sind die Strecke nach Calefate schon gefahren, die 60 km schlechte Routa 40 und die eintönige Pampa, trotzdem finde ich es heute besonders schön. In Calefate nehmen wir das Hostel wo wir auch letztes mal waren und beginnen gleich zu kochen. Wir haben gestern nach dem Wandern ein Lammasado gegessen und es ist fast die Hälfte Fleisch übrig geblieben. Mit etwas Knoblauch, Champignon und Nudeln gibt das nochmal ein super Abendessen.


31.12.2019 Tag 110 10-24 Grad Sonnenschein 8:40 aufstehen.

Der letzte Tag im Jahr 2019. Günther und Anna fahren zum Perito Moreno und ich will eigentlich nur in diesem wunderbaren, blühenden Garten lesen und faulenzen. Die Hostel Besitzer sind da ganz anderer Meinung, sie meinen ich muss unbedingt die Laguna Niemez besuchen. Nun ja, bevor ich ganzen Tag faulenze kann ich genau so gut einen Spaziergang machen. Auf dem Weg zur Laguna komme ich zu einem Museum. Spontan gebe ich mir eine Zeitreise vom Saurier bis zum Homo-Irgendwer. Weiter spaziere ich Richtung Lago Argentinia wo ich auch gleich die Lagune finde. Auf dem eineinhalbstündigen Rundweg soll ich viele Vögel kennenlernen. Naja, so viele waren es dann auch wieder nicht. Trotzdem habe ich den Spaziergang durch das ruhige Naturjuwel genossen. Als kleine Belohnung hab ich mir dann in der Sonne eine Halbe Bier, Empanadas und einen Espresso gegönnt. Als Sivesteressen kochen wir Meeresfrüchte Risotto und dazu gibt es richtig guten Vino Tinto.


01.01.2020 Tag 110 10-25 Grad Sonnenschein 8:40 aufstehen.

A guats neix Joahr. 2020 hat sehr ruhig begonnen. Wir gingen um halb 12 in die City und es war nichts los. Keine Knallerei, kein Feuerwerk und ganz wenig Leute auf der Straße. Um 12 Uhr haben wir ein paar Inder umarmt, ein paar Hunde gestreichelt und dann sind mangels Spaß ins Bett gegangen. Ein Neujahrstag ohne Kopfschmerzen ist aber auch was feines. Wir frühstücken bei strahlendem Sonnenschein im Garten und brechen dann Richtung El Chaiten auf. Ich glaub ich sehe das türkiseste Türkis das ich je gesehen hab. Der Lago Argentinia strahlt uns entgegen. In El Chaiten checken wir ein Backpakerhostel mit gefühlten 500 jungen Leuten ein und gehen dann Essen. Mit ein paar Servicearbeiten am Motorrad lassen wir den Tag ausklingen


02.01.2020 Tag 112 10-25 Grad leicht bewölkt 7:40 aufstehen.

Wahnsinn wie viele Menschen aus aller Welt hier herfliegen um in dieser tollen Landschaft zu wandern. Wir sagen einfach, morgen könnten wir auf den Cerro Torre gehen, ja und wir machen das einfach.
Wir starten heute schon um Acht weil ab Mittag schlechtes Wetter angesagt ist. Wir haben diesmal 18 km vor uns, aber nicht steil und somit gemütlich zum Wandern.
Trotzdem wir nicht schnell gehen sind wir viel schneller als vorgegeben am Gletscher. Leider verdeckten die Wolken den Fitz Roy und seine Freunde. Dennoch schießen wir viele Fotos und machen ein Picknick direkt am Gletschersee. Nach einer ausgiebigen Rast machen wir uns auf den Weg ins Tal. Plötzlich kommt eine junge Dame und fragt ob wir 3 deutsche Typen gesehen haben. Haben wir nicht und so schließt sie sich uns an und erzählt uns auf dem Weg ins Tal ihre Lebensgeschichte. Wesentlich später offenbart sie uns dass sie gerne redet.
Sie ist sehr nervös wegen ihrer verloren Gruppe. Im Tal angekommen, erkläre ich ihr,  dass es in Österreich Apreski gibt und dass wir in Argentinien Apre-Hiking etablieren möchten. Sie willigt in unser Vorhaben ein, mit der Bedingung dass wir es auf ihrem Campingplatz machen. Wir besorgen eine Palette Bier und haben echt viel Spaß. Maria,  ja sie heißt Maria, war echt nervös und hatte Angst dass es Stunk mit ihrem Freund gibt. Als derjenige und dessen Freunde ankommen, sind wir schon in die einer Biergaudi dass sie einfach nur mitmachen konnten. Nachdem auch sie eine Runde gezahlt haben machen wir uns auf den Weg ins Hostel. Also Apre-Hiking kann ich echt empfehlen.
Als Abendessen machen wir uns einen Gemüsewok. Beim Kochen denke ich mir noch, dass die Menge für das ganze Hostel reichen müsste. Denkste wir haben alles selber gegessen... und es hat geschmeckt.


03.01.2020 Tag 113 6-10 Grad Regen 8:30 aufstehen.

Es schüttet in Strömen, unsere Motivation zum Starten liegt bei Null. Die letzte Nacht war ziemlich kurz. Gefühlte 100 Jugendliche feierten lautstark. Anna war schon so wütend, dass sie um Mitternacht noch zu einem Abkühlungsspaziergang aufbrach.
 Dennoch packen wir und starten, schließlich haben wir 376 km zu fahren. Es hat nur 9 Grad und es ist echt unangenehm. In Dres Lagos fahren wir zur Tankstelle. Dort sind schon einige Motorradfahrer und die meinen, wir sollten auf keinen Fall weiterfahren. Der Pistenteil der Routa 40 ist derart verschlammt dass er unfahrbar ist. Da wir schon in Bareloche gewarnt wurden, dieses Teilstück auf keinen Fall bei Regen zu fahren nehmen wir die Warnung ernst und suchen uns in Dres Lagos eine Unterkunft. Schnell finden wir ein günstiges Hostel und gehen dann Essen. Die Zeit vor und nach dem Essen vertreiben wir uns am Wutzeltisch. Den restlichen Regennachmittag verbringen wir mit lesen und Filme schauen.

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Kommentare: 1
  • #1

    sabi tant (Montag, 06 Januar 2020 19:12)

    Beim Wandern und Biertrinken sind wir Österreicher einfach nicht einzuholen und es hilft euch auch hoffentlich gruppendynamisch weiter!
    Extra Grüße an die Lady in Red!
    LG Sabi (Anna und Günther kennen sich aus)