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....lange nichts gehört oder gelesen

04.10.2019 Tag 22, 4-17 Grad wolkenlos, 9:00 aufstehen

Die Nacht war kalt (4 Grad), aber unter meinen 5 Decken war es kuschelig und gemütlich.
Am Morgen haben wir mit Christian einem Angestellten des Hostel ein längeres Gespräch. Er fährt selber Enduro und so hat er einige Tipps über die Lagunenroute für uns.
Heute wandern wir zur österreichischen Botschaft und treffen uns mit Luise, eine Verwandte die dort arbeitet. Gemeinsam gehen wir durch die Stadt zum Markt. Dort bestelle ich zum Mittagessen eine vermeintliche Paella die dann aber eine Paela ist, Ein sensationeller Meeresfrüchteeintopf. Den Abend lasse ich mit einem Bier am Rooftop mit wunderschönen Blick auf die Anden ausklingen.


05.10.2019 Tag 23, 7-20 Grad wolkenlos, 7:30 aufstehen

Nach einem schnellen Frühstück starten wir um 8:30 Richtung Flughafen um Kathrin nach Hause zu schicken. Gar nicht so einfach diesen Flughafen zu finden, dann noch das richtige Terminal und dann noch einen Parkplatz. Aber nach dreimal verfahren ist es geschafft. Beim Tanken stopple ich einen chilenischen Biker seinen Platten.
Nun kann unser Motorradabenteuer beginnen. Wir fahren auf der Autobahn Richtung San Felipe, haben noch ein Navigationsproblem zu lösen und weiter geht's runter von der Autobahn und hinein in die fast wüstenhafte Landschaft. In Pudaendo haben wir in einem italienischen Lokal Pasta de Mare gegessen. Auf dem Weg machen wir bei einem Gaucho Rodeo einen Boxenstopp. Zwanzig Km sind wir schon wir Offroad gefahren und eine wirklich schöne Motorradstrecke bis Illapel. Gleich das erste Hostel Sherpa hat uns gefallen. Bei einer Jause lassen wir den Abend im supergemütlichen Garten ausklingen. Als Draufgabe gibt uns der Chef des Sherpa noch mit seinem überdimensionierten Gucker einen kleinen Einblick in die Astronomie.


06.10.2019 Tag 24, 10-33 Grad wolkenlos, 7:30 aufstehen

Heute gibt es Rührei zum Frühstück, das erste Mal, what a wonderful morning.
Kurz getankt und schon geht es los, hinein in die Berge. Den ganzen Tag wechseln sich wunderschöne Asphalt Passagen und tolle Offroad Passagen ab. Zu Mittag gibt es im Stehen warme Espanadas, dann noch schnell Wasser aufgefüllt und schon geht es weiter in diesem Motorradeldorado. In Ovalle genehmige ich mir einen Nachmittags Kaffee, dort beschließen wir dass wir noch bis Vicuna weiterfahren. Wieder Kilometer weit Offroad, da es schon spät wird und Günthers Tank leer wird fragen wir bei der Polizei in Hurtado ob es noch weit bis Vicuna ist. Sie meinen 42 km anstrengendes Offroad, deshalb entscheiden wir uns in der Gegend zu übernachten. Die Polizei telefoniert noch kurz und schon haben wir in 5km Entfernung ein Quartier. Das Hotel hätte zwar geschlossen, trotzdem bekommen wir ein Zimmer, einen sicheren Platz auf der Gästeterasse für die Motorräder und als Abendessen Hühnersuppe, Kotelett und eine Flasche Vino Tinto. In der untergehenden Sonne pumpe ich noch etwas Benzin von meinem Motorrad in das von Günther. Den Abend lasse ich nach den Duschen bei einem Grillenkonzert auf der Terrasse ausklingen.


07.10.2019 Tag 25, 10-33 Grad wolkenlos, 7:30 aufstehen

Wir sitzen beim Frühstück auf der Terrasse, die Sonne kommt schon über die Berge, was will man mehr. Gleich in der Früh sind 42 km Offroad angesagt. Es geht hinein in die Berge nach Vicuna und es ist wunderschön. Auf Asphalt fahren wir dann nach La Serena und weiter nach Huasco. Die Temperatur wechselt zwischen 33 am Berg und 15 Grad am Pazifik. Wir entscheiden dass wir in den Nationalpark Carrizal Bajo fahren und dort campen. Am Weg dorthin verlassen wir die Asphaltstraße und fahren Richtung Strand. Dort machen wir unseren ersten großen Fehler. Wir fahren mit den schwer beladenen in den tiefen Sand. Beide Maschinen graben sich bis zur Achse ein bis nix mehr geht. Also Koffer und Gepäck abmontieren, Motorrad umschmeißen, Sand in die Grube beim Hinterrad, Motorrad wieder aufstellen, aufsitzen und Vollgas. Nach ca. 30 Meter stecke ich wieder, also nochmal die gleiche Prozedur und diesmal schaffe ich es bis auf festen Untergrund. Nun die Koffer ca. 50 Meter tragen, wieder montieren und nun bin ich durchgeschwitzt und fertig. Günther hat natürlich das gleiche Programm. Nach dieser Aktion fahren wir nicht lange bis wir einen wunderschönen Campingplatz am Strand finden. Der Campingplatz ist zwar noch offiziell geschlossen, wir dürfen aber trotzdem unser Zelt aufstellen. Gemeinsam kochen wir am Benzin Kocher Nudeln und dazu Tomatensalat. Noch schnell die nächste Tagestour geplant und schon ist es finster.


08.10.2019 Tag 26 10-33 Grad wolkenlos, 8:00 aufstehen

Die Nacht war alles andere als erholsam. Einerseits die erste Nacht im Zelt und andererseits hat Günther geschnarcht wie noch nie.
Zuerst werfe ich den Benzinkocher an und koche Kaffee. Jetzt erst bin ich in der Lage das Zelt abzubauen und die Sachen zu verstauen. Die Felsformationen hier am Strand sind der Hammer. Unser erstes Ziel ist heute Copiapó, da fragen wir die Polizei ob der Paso de San Francisco offen ist und entscheiden bei einem Kaffee selbigen zu fahren. Noch schnell getankt und Wasser aufgefüllt, von der Verkäuferin bekomme ich einen Muffin geschenkt.
Jetzt geht's los Richtung 4745m. Die Landschaft ist atemberaubend und schwer zu beschreiben. Die Hügel und Berge schillern in allen Rot und Brauntönen. Die Konturen sind weich und verspielt, man könnte meinen ein Künstler war hier am Werk.
Um ca. 17 Uhr kommen wir an die Chilenische Grenze, es ist aber keiner da. Nach längerem suchen finden wir eine Frau die uns erklärt dass die Abfertigung erst wieder morgen um 8:30 möglich ist. Sie zeigt und aber auch gleich ein kleines Zimmer mit Betten im Zollgebäude zum Übernachten. Wir richten uns häuslichen ein und gehen noch zu einem kleinen Salzsee der in der Nähe der Grenze ist. Mit leichten Kopfschmerzen auf Grund der Höhe verbringen wir den Abend mit Berichte schreiben und Fotos sortieren in einem warmen Zimmer.


09.10.2019 Tag 27 -4-33 Grad wolkenlos, 7:30 aufstehen

Das anfängliche Kopfweh ist zu einer richtigen Höhenkrankheit herangewachsen. Rasende Kopfschmerzen, Übelkeit, Schweißausbrüche und Kälte beschäftigen mich fast die ganze Nacht. Die 2 Tabletten gegen Höhenkrankheit zeigten nur bedingt Wirkung. Dementsprechend gerädert kämpfe ich mich am Morgen aus dem Bett. Die Zollabfertigung gestaltet sich einfach. Als ich das Motorrad starte trifft mich fast der Schlag, am Display steht Minus 3 Grad. Also ziehen wir alles an was wir haben und los geht's Richtung Argentinien Grenzposten der 120 km entfernt ist. Ich bin noch nie bei so einer Kälte gefahren, mir ist schlecht und wenn ich den Arm dreimal hebe beginne ich zu schnaufen, aber was die Anden da in der Morgensonne für und offenbaren ist einfach unbeschreiblich. Ich muss mich zum gestrigen Blog Eintrag korrigieren, es sind nicht nur Rot und Brauntöne, das gesamte Farbspektrum zeigt sich. An der argentinischen Grenze werden wir freundlich empfangen, leider funktioniert der Computer nicht und so dauert die Abfertigung fast eine Stunde. Weiter geht's zu unserem heutigen Tagesziel Fiambala. Wir kommen aus dem Staunen und fotografieren nicht draus. Ich hoffe ein paar Bilder können nur annähernd das zeigen was wir gesehen haben.
Ausgehungert, wir haben seit gestern Mittag nicht gegessen, kommen wir am späten Nachmittag in Fiambala an. Als erstes steuern wir ein Restaurant an und schlagen uns die Bäuche voll, dann checken wir in einem total netten Hostel ein. Jetzt ist erst mal Duschen, Wäsche waschen, und Sachen sortieren angesagt. Weil wir noch ein paar Sachen benötigen gehen wir in die Kleinstadt. Weil mir von dem Essen schlecht ist gehe ich ins nächstbeste Lokal und bestelle mir einen Ferne. Wir kommen mit dem Wirt ins Gespräch dessen Sohn gerade Geburtstag feiert. Lange dauert es nicht und wir bekommen ein Stück von der Geburtstagstorte. Nach den Einkäufen feiern wir in der Kirche bei der Abendmesse mit. Mit einer guten Flasche Rotwein lassen wir diesen anstrengenden Tag im Garten des Hostel ausklingen.


10.10.2019 Tag 28 15-33 Grad wolkenlos, 8:00 aufstehen

Ich habe traumhaft geschlafen, beim Aufstehen scheint schon die Sonne, es wird ein guter Tag dieser Tag. Das Frühstück genießen wir im Garten und dann fahren wir mit dem Taxi zu den Thermen von Fiambala. Ca. 25 km von der Stadt entspringt im Berg eine Quelle mit 40 Grad. Das Wasser wird durch verschiedene Becken geleitet. Wir entscheiden uns für 36 Grad, das warme Wasser entspannt auf angenehme Weise unsere bin Motorradfahren verspannten Muskeln.
Es dauert nicht lange und schon sind wir die Attraktion im Becken. Woher kommt ihr, wohin geht ihr, jeder will uns Tipps zur Region geben und zu Guter Letzt quetschen wir uns noch alle auf ein Selfi. Nach der Rückkehr gehen wir noch bei unserem Wirt von gestern essen und wir werden verwöhnt. Der Wirt freut sich total über unseren weiteren Besuch und verabschiedet sich mit mir Amigos (meine Freunde).
Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit relaxen.

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